Die Kommunen vor der Kommune 1870/71.

“verdienstvoll und erhellend”

(Gerhard Hanloser in: Der Freitag vom 18.03.2021)




DIE KOMMUNEN VOR DER KOMMUNE 1870/71
LYON – LE CREUSOT – MARSEILLE – PARIS

Schmetterling-Verlag
Paperback, 144 Seiten

“Die Autoren liefern eine kleinteilige und dezentrale Aufarbeitung der Ereignisse und bieten damit eine gute Erweiterung bisheriger Lesarten der legendären Kommune von Paris. In einem Ausblick auf heute verweisen sie auf die »Gilets Jaunes«, die Gelbwesten-Bewegung, die ebenfalls wenig homogen ist, kaum auf bestehende linke Strukturen zurückgeführt werden kann und ebenfalls in der Provinz ihren Anfang nahm. Ganz nach dem Motto: Die Revolte von unten geht weiter.”

(Florian Schmid in: neues deutschland vom 19.03.2021)


“Detlef Hartmunnd und Christopher Wimmer rufen die Kommunen von Lyon über die „industrielle Kommune“ Le Creusot bis nach Algier als kaum enden wollende Abfolge von Revolten und Protesten der ‘Handwerker-Bauern’ auf.”

(Jochen Becker. Erschien in: Der Freitag 14/2021)


“Diese Pariser Kommune forderte die anderen Städte in den französischen Provinzen auf, es ihr gleichzutun. Dem Aufruf folgten rund 30 Städte, darunter Lyon, Le Creusot und Marseille. Einige waren den Pa­ri­se­r:in­nen sogar zuvorgekommen. Sie hatten die Proklamation der Kommune bereits zeitlich vor den Hauptstädtern unterzeichnet, wie Detlef Hartmann und Christopher Wimmer in ihrem Buch „Die Kommunen vor der Kommune“ dokumentieren.”

(Rudolf Walther in: taz. die tageszeitung vom 18.03.2021)


“Der Band vermittelt Wissen zu Ereignissen und Zusammenhängen, die ansonsten gar nicht oder nur wenig beachtet werden. Lohnen tut sich die Lektüre des Buches daher in jedem Fall.”

(Gerd Bedszent in: Junge Welt vom 15.03.2021)


“Hartmann und Wimmer graben eine spannende und weitestgehend verschüttete Geschichte kleinerer Aufstände und Kommuneversuche aus, die während des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) vor allem die französische Provinz in Aufruhr versetzten.”

(Johannes Tesfai in: neues deutschland vom 13.03.2021)


“wertvolle Darlegungen der Geschichte der Kommunen.”

(Florian Grams für die Rosa-Luxemburg-Stifung vom 28.02.2021)



Hintergrundinformationen


Klappentext

Bereits vor der Pariser Kommune 1871 entwickelten sich in Städten wie Lyon, Marseille oder Le Creusot aufständische Bewegungen. So entfesselten die Arbeiter*innen bei der metallurgischen Fabrik Schneider in Le Creusot einen gewaltigen Streik. Ein Sprecher der Bewegung war der junge Einrichter Adolphe Assi, der seine Erfahrungen später in die Pariser Kommune einbringen sollte. Auch in zahlreichen anderen Streiks wurden »industrielle Kommunen« erklärt. Mit deren Beginn, so die Historikerin Jeanne Gaillard, hatte die Provinz schon eine oder sogar zwei revolutionäre Phasen erlebt. Dennoch sind sie lange Zeit fast völlig vernachlässigt worden. Das Interesse der linken wie bürgerlichen Geschichtsschreibung galt vorrangig der Pariser Kommune.

Die Autoren legen diese sozialrevolutionären Spuren frei. Mit dem Terminus Kommune meinen sie nicht die Regierungsform in Paris, sondern verstehen darunter Prozesse der Selbstorganisation, die sich schon in den sozialen Kämpfen der 1860er-Jahre in Frankreich finden lassen.

Diesen emanzipatorischen Praktiken gilt das Interesse des Buches. Es spürt ihnen in den Kämpfen in der französischen Provinz ebenso nach wie in Aufständen in den Kolonien und in den Kämpfen migrantischer Arbeiter*innen. Das Buch weitet den Blick von unten und zeichnet ein tieferes und genaueres Bild der Klassenkämpfe des 19. Jahrhunderts. Richtig verstanden, ist deren Orientierung an der »Kommune« auch für heutige Auseinandersetzungen noch von großer Bedeutung.